Adam Müller,
I. Vorlesungen über das Schöne (Fortsetzung),
3-31; darin: 3-13
I. Vorlesungen
über das Schöne.
(Fortsetzung.)
II.
Die Wesen, in deren Umfange dasjenige
vorgeht, wodurch wir in unsrer neulichen Unterhaltung die
Schönheit erklärten, nennen wir Lebendige oder
Organische, mit andern Worten, die Kennzeichen des Lebens
und die Kennzeichen der Schönheit, sind dieselbigen.
Kann ich Ihnen diese etwas auffallende Behauptung erweisen
und wird wirklich Leben und Schönheit an denselbigen
natürlichen Merkmalen erkannt, so werden Sie mir dann
auch leicht die andre Behauptung zugeben: alles was lebt,
ist, in wiefern es lebt, auch schön. Ich bitte Sie
nur vorläufig zu bemerken, daß selbst durch den
vollständigsten Triumph dieses meines Satzes, das Häßliche
noch nicht vollständig überwunden wäre: es
könnte nemlich ja darauf hinauskommen, daß der
Gedanke des Todes die Urquelle alles Häßlichen
wäre, und wie das Widerwärtige in der Vorstellung
des Todes nicht in dem Begriffe, Sterben, sondern in dem
andern und vom Sterben sehr verschiedenen Begriffe des Todtseins,
eines Seins, das noch zugleich auch wieder nicht sein
ist, wie in diesem verfluchten, heillosen Widerspruche,
wie in der impertinenten Zumuthung an unsern Verstand, daß
wir diesen Widerspruch begreifen sollen, der Grund der empfindlichsten
Qualen unsers Lebens liegt, so könnte bei allen Erscheinungen,
die wir häßlich fänden, folgendes die Veranlassung
unsrer umangenehmen Empfindung sein: es habe sich nemlich
uns ein Wesen gezeigt, dem wir zwar die Eigenschaft des
Lebens zugestehen müßten, dessen Leben wir aber
nicht verständen und begriffen, dessen Leben wir zwar
empfänden aber nicht erkannten, kurz ein Leben, das
aus unserm Standpuncte angesehn, zugleich auch wieder todt
wäre. In diesem Widerspruche, daß etwas für
uns zu gleicher Zeit lebte und doch auch wieder todt wäre,
hätte dann sowohl der Abscheu vor dem Todtsein, als
vor dem Häßlichen seinen Grund; das Todtsein
und das Häßliche würden demnach an einerlei
Merkmalen erkannt: die Liebe zu dem Lebendigen oder
Schönen, und der Abscheu vor dem Todten oder
Häßlichen flößen aus derselbigen Stelle
in unsrer Brust her.
Wir
sprachen neulich in dunkeln aber deutungsvollen Tönen
von einer fühlbaren Harmonie, die unsre äußerlichen
Handlungen, leider nur zuweilen, innerlich begleite; von
einem hörbaren Rhythmus, der neben und in den gewaltigen
Bewegungen <4:> der Poesie vernommen werde: ich hätte
noch manchem Kunstfreunde in dieser Versammlung sehr verständlich
von einem sichtbaren Totalaccord der Farben, neben und in
den einzelnen Farben eines Gemäldes, sprechen, und
so fort meinen Satz durch alle einzelnen Künste hindurchführen
können. So kamen wir auf die Ahndung, daß die
Seele bei allen einzelnen Gedanken, Gefühlen
und Bildern, die sie wahrnähme, begleitet zu werden
liebte, von einem Gedanken, Gefühle und Bilde des Ganzen,
von einem Gesetz, einem Grundtone, einem Weltbilde. Es ist,
als vermeidete die Seele nichts so sehr als den Gedanken
des Alleinseins, und als wolle sie, wenn ihr die Bilder
dieser Welt noch so einzeln und körperlich zugezählt
werden, immer noch außerdem von der Allgegenwart eines
die Einzelnen umfassenden Ganzen, eines die Körper
beherrschenden Geistes überzeugt sein. Unsre Väter
mochten es nicht, wenn ein fremder Mensch wie vom Himmel
in ihre Häuser fiel; sie waren nicht eher beruhigt,
als bis sie erfahren hatten, woher, wes Standes und welcherlei
Eltern Erzeugter, und ließ sich dann nur irgend ein
schwacher Faden, irgend eine leise Beziehung anspinnen,
war irgend eine Person oder auch der Familienname nur einmal
im Leben flüchtig an ihnen vorübergegangen, so
war der Gast nun freundlich empfangen. Eben so die Seele:
sie will neben jedem Fremdling, der bei ihr einkehren will,
auch seine Familie, seine Herkunft, das Ganze, dahin er
als Theil gehört, vernehmen und empfinden: Gefühle
der Einsamkeit und des Todes ergreifen sie, wenn diese Anklänge
des Ganzen und des Universum verstummen. – So hieß
von jeher ein schönes Menschenleben dasjenige,
was im Gefühl und in steter Erinnerung der ganzen Menschheit
geführt wurde; und das war in allen Zeiten der beste
Bürger des Staates, der am treusten um des Gemeinwesens
willen zu leben, und sich ihm hinzugeben wußte. An
allen diesen Gegenständen hat aus denselbigen Gründen
die beschauende Seele ihre innigste Freude.
Nun
fragen Sie bei der Naturwissenschaft an: welches das Kennzeichen
des Lebens sei, so werden Sie hören, daß dasjenige
lebendig zu nennen sei, was neben vielen einzelnen, veränderlichen
Offenbarungen, zugleich ein bleibendes, eigenthümliches
Gesetz wahrnehmen lasse. Auch sie wird ihnen antworten,
daß allenthalben, wo Harmonie zwischen zweien, zwischen
Ruhe und Bewegung, zwischen Bleibendem und Vorübergehendem,
zwischen Gesetz und Erscheinung erkannt werde, daß
da Leben sei und erzeugt werde. Wir, mit menschlichen, häuslichen,
geselligen Bildern erfüllt, nennen es Schönheit:
die Naturwissenschaft, in einem andern größeren
Tempel erzogen, nennt es Leben. Wir nennen die Harmonie
der Welt weicher und fröhlicher nach dem Lieblingsverlangen
unsers Herzens: die Naturwissenschaft nennt sie strenger
und ernster, nach dem Gebot des Gottes oder unsres Geistes.
Wie nun die Schönheitslehrer des vorigen Jahrhunderts
von einer großen Masse von Gegenständen behaupteten,
daß sie durchaus, absolut und in jeder Rücksicht
häßlich wären, so erkannten die Naturforscher
eine unzählige Menge von Naturgegenständen für
schlechthin todt an. Die majestätische Bewegung
des Meeres war für sie nichts als ein Spiel <5:>
s. g. todter Kräfte, der tiefsinnige Bau der Gebirge,
ein Haufen todter Masse und die große Trägerinn
alles übrigen Lebens, die Erde, ein todtes Stück
eines durch Gott weiß welchen Stoß erschütterten
Chaos. Unorganisch im Gegensatz des Thier- und Pflanzenlebens
hießen alle diese Gegenstände, weil der einzelne
Sterbliche von der Hufe des festen Landes, die er gerade
bewohnte und abweidete, die einzelnen Offenbarungen der
Erde, im Feuer, im Sturm, im Blitz, im Erdbeben wohl vernahm,
aber (wie der Leser eines Gedichts, der jede einzelne Stelle
desselben in ihrem Wortsinne hinnimmt, und nie den Gedanken,
das Gesetz und den Rhythmus des Ganzen fühlt) so ebenfalls
der Naturforscher nie die innerliche und gänzliche
Natur des Planeten neben und in den äußeren Buchstaben
seiner Offenbarungen im Feuer, Sturm, Blitz, Erdbeben u. s. f.
zu vernehmen wußte. Die einzelnen Naturerscheinungen
wurden einsam für sich hingenommen, da aber der Totalaccord,
die Begleitung des Weltorchesters fehlte; so kam bei der
ganzen Naturforschung nichts heraus, als die Erkenntniß
eines durchaus sinnlosen Kampfes todter Kräfte und
das Geheimniß des Lebens blieb verborgen. Eine neue
Generation erwachte, und auf die engherzige Frage der Welt,
wo das Leben sei, antwortete sie, wie wir, unsre Betrachtungen
vorbereitend, auf die ängstliche Frage, wo die Schönheit
gefunden werde, antworten mußten: Überall oder
Nirgends. Eine Entdeckung, wie diese, falls wir die Wiederherstellung
ewiger Wahrheiten nach den kleinen, vergänglichen Wiederherstellern,
Entdeckung nennen dürfen, mußte alle ihre Bekenner
entzücken: daher der Ton würdiger Begeisterung,
mit dem sie der Welt verkündigt wurde. Schönheit
und Leben hatten sich als ein und dasselbige gezeigt, daher
die Nähe der Poesie in allen Verkündigungen der
neueren Naturphilosophie. Die Naturphilosophie sieht neben
und in den einzelnen Lebendigen und Lebenserscheinungen
allezeit eine Totalität des Lebens; in ihrer Sprache,
sie sieht neben und in den Handlungen, Spielen und Äußerungen
der einzelnen Organe, immer ein Ganzes, einen Organismus.
Bei den früheren Naturforschern wurden Feuer, Licht,
Magnet, Wärme, Luft u. s. f. einzeln für
sich, jedes als Äußerung irgend eines abgesonderten
Organes betrachtet: daher der Tod, und ich darf hinzufügen
die Häßlichkeit dieser Erscheinungen: die neue
Lehre untersucht die Natur in Wechselblicken, die unaufhörlich
bald den Theil, bald das Ganze; bald das Organ, bald den
Organismus treffen, und wie wir das Geheimniß der
Liebe oder der Schönheit zu erkennen, in unsrer neulichen
Unterhaltung abrathen mußten, daß man ausschließend
den geliebten und schönen Gegenstand betrachte, eben
so, daß man ausschließend idealistisch den betrachte,
der die Schönheit des Gegenstandes empfände, wie
wir auf beide und auf die Harmonie zwischen beiden, als
dem Sitze der Schönheit, hinzeigen mußten, auf
diese und keine andre Weise will jene das Geheimniß
des Lebens erfinden, oder vielmehr desselben in unendlichem
Umgange theilhaftig werden.
Wohlan
also! lassen Sie uns den Gang durch einzelne Künste
beginnen: die innere und unendliche Schönheit des Menschen,
der Widerstrahl jener unendlichen <6:> Schönheit
der Welt, soll sich offenbaren in und neben jeder einzelnen
Handlung des Menschen. Sehen wir den ganzen Menschen in
Harmonie mit seiner einzelnen Handlung, so nennen wir ihn
Künstler: die Künstler sondern wir nach den bestimmten
Stoffen, welche sie behandeln, nach den Organen, durch welche
sie sich ausdrücken und nach den entgegengesetzten
Organen, auf welche sie einwirken, in Wortkünstler,
Tonkünstler, bildende Künstler, Staatskünstler,
Erziehungskünstler: möchten unsre Vorlesungen
und das darin gelegte Streben Sie ahnden lassen, daß
es dereinst auch Wissenschaftskünstler geben wird.
Wenn ich eine Rangordnung, eine Subordination unter allen
diesen Künsten feststellen wollte, so würde ich
mein eignes Werk zerstören; denn alle, in wiefern sie
nur, gleichviel in welchem Stoffe, das Geheimniß der
Schönheit empfinden und erkennen lassen, sind eines
großen Reiches vollbürtige, gleich stimmfähige
Bürger. Lassen Sie uns indeß unter allen andern
von dem Organ handeln, wodurch sowohl das Gefühl als
der Verstand des Menschen sich vornehmlich mittheilt, von
dem Organ der Sprache und der Musik. Ich rede von der Sprache,
welche gesprochen wird: das Handwerk des Chiffrirens dieser
Sprache auf dem Papier, und des Dechiffrirens, welches wir
gemeinhin Lesen nennen, gehört noch nicht hierher.
Auch entfernte, durch weite Räume getrennte Menschen
haben einander etwas zu sagen, und jede Generation denkt
und empfindet tausend Dinge, welche erst in spätnachfolgenden
Generationen ein geneigtes Ohr finden, aber deshalb um nicht
weniger mittheilungswürdig sind: und so giebt es eine
herrliche Kunst, die Schreibkunst, welche ich indeß
jetzt bei Seite gestellt lasse, weil sie erst gehörig
unterschieden werden muß von dem gegenwärtig
üblichen Schreibhandwerk, bevor sie in diesen Vorlesungen
auftreten kann. Was heißt schön sprechen? –
Im gemeinen Leben meinen wir darunter immer die Schönheit
der Rede, welche ich, nach der in meiner letzten Vorlesung
angegebenen Unterscheidung, gesellige Schönheit, im
Gegensatz der individuellen Schönheit des Sprechens,
des s. g. Redens, wie einem der Schnabel gewachsen
ist, nennen möchte. Jeder Mensch fühlt den Unterschied
zwischen edler Sprache und gemeiner Sprache: nur die meisten
Menschen stellen sich die Sache so vor, als wenn das Edle
oder Gemeine in den einzelnen Worten, Redensarten und Wendungen
läge. So ist der Wahn von der Unbrauchbarkeit einer
ungeheuern Anzahl von Wörtern und Redensarten zur schönen
Rede entstanden. Man dachte sich den Redner vor einem ungeheuren
Topfe, worin alle möglichen Worte und Sprachwendungen
wie Treffer und Nieten zusammengeschüttet würden,
und meinte nun, die Redekunst bestände darin, mit einer
gewissen Addresse der Hand zu gelegener Zeit die Treffer
zu finden und auszufischen. Man meinte, das ganze Reden
bestände in einer Auswahl der Wörter, daher
das Sprüchwort: der Mann spricht in gewählten
Ausdrücken. Eben so dachte man sich den Dichter vor
einem ungeheuren Kasten mit Bildern, edlen und unedlen,
anziehenden und ekelhaften, und auch sein Kunststück
bestände darin, unter diesen Bildern eine kluge und
decente Auswahl zu treffen. Schlagen Sie die Berliner Bibliothek
und das erste beste Compendium der Poetik aus dem 18ten
Jahrhunderte nach, so werden Sie finden, daß ich nicht
übertreibe und daß das Capitel von der <7:>
Bilderwahl Hauptstück der ganzen damaligen Poetik ist.
Einige Aesthetiker traten auf, fühlten den Übelstand,
und da sie der Sache doch nicht gänzlich abhelfen konnten,
meinten sie, der Zuhörer müßte es wenigstens
nicht merken, daß gewählt worden sei unter den
Bildern und Wörtern; nach aller Anstrengung müsse
es endlich dennoch ganz natürlich herauskommen: das
finden und wählen müsse man sich zwar gefallen
lassen, das solle aber hinter den Coulissen geschehn, von
dem Suchen wolle der Hörer durchaus nichts wissen.
Daher entwickelte sich ein allgemeiner, ehrlicher und wohlgemeinter
Widerwille gegen die gesuchten Wörter, Bilder
und Redensarten; aber auch dieser lohnte weiter nicht: nach
diesem Verfahren bildeten sich weder Redner und Dichter. –
In Frankreich zuerst ward diese Industrie im großen
getrieben, nachher gründlicher aber noch unglücklicher
in Deutschland. Eine Gesellschaft von Dichtern und Rednern,
die wohl oft die große Noth und die allgemein sogar
in Sprüchwörtern verwünschte Qual des Wählens
und Suchens empfunden haben mochten, kam auf folgenden so
colossalen als sinnreichen Gedanken: Wie wäre es, meinten
sie, wenn wir den ganzen Topf einmal ausschütteten,
und ein für allemal zu unsrer und der Nachwelt Frommen
den Haufen sichteten. Auf dem großen Nationalboden,
sagten sie, sind bis jetzt, wie auf einem schlechtbearbeiteten
Acker Erbsen, Wicken und Spreu wild durcheinander, so hier
edle, unedle und Provinzialwörter gewachsen. Laßt
uns ein für allemal die Erbsen herauslesen und die
Spreu wegwerfen. In dem großen Sprach- und Bildergefäß
sollen nichts als Treffer bleiben: so entstand das Dictionnaire
de l’Academie. Aber der Geist der Welt und der Zeiten war
mächtiger, und das Leben und die Kunst nicht so leicht,
als jene dachten: in jede neue Saat führten die Winde
Gottes die s. g. Spreu wieder zurück, und wir
haben eine fast allgemeine Sprachumwälzung in jenem
Lande erlebt, das sich so schwer in die hohe Gerechtigkeit
des Sprachgeists gegen jedes seiner Kinder, gegen das s. g.
gemeinste und gegen das edelste fügen wollte.
Welches
war der Irrthum? Jene Leute hatten sich die Frage: wo die
Schönheit der Rede sei, unrichtig beantwortet. Sie
richteten ihr Auge einseitig auf das schöne Object,
auf den geliebten Gegenstand und faßten nicht zugleich
mit den von mir schon öfter gepriesenen Wechselblicken,
den eben so wesentlichen Liebhaber, das Subject ins
Auge: Auch hier liegt die Schönheit vornehmlich in
der Harmonie des Sprechers oder Dichters mit seinem geliebten
Instrument, oder Stoffe, der Sprache. Wie begleitet der
ganze Mensch musikalisch seine Worte? das mußte
die Frage sein, und daß ich damit nicht blos die hörbare
Musik der Töne, sondern die fühlbare seines ganzen
Wesens, den Geist, das Gesetz seiner Eigenthümlichkeit
meine, versteht sich von selbst. Der Redner soll nicht blos
ein von der ganzen Sprache mechanisch abstrahirter Redeschatz
sein, sondern er soll ganz eigenthümlich, wie es seine
Person, seine Zeit und der Augenblick fordern, sprechen.
Ist dann nur seine Person eine gesellig schöne, so
wird auch seine Rede in und neben jener Eigenthümlichkeit
sich als allgemein gültig und gesellig bewähren.
<8:>
Damit
sie aber sehn, daß ich in meiner Darstellung jener
Wort- und Bilderwähler nicht blos einen einzelnen Irrthum,
sondern eine durch die ganze Zeit verbreitete Unart vor
Augen hatte, so lassen Sie mich in folgenden erläuternden
Beispielen meinen Gedanken verfolgen. Wer gedenkt nicht
des Verfahrens unsrer Schulmeister mit der gelehrten Sprache
insonderheit, der Lateinischen? Welches kräftige
Gemüth hat sich nicht gesträubt, als in seiner
Jugend eine kümmerliche Blumenlese Ciceronischer Wendungen
ihm als einzig schöne Latinität aufgedrungen wurde;
als ihm eine Cultur der römischen Sprache aufgedrungen
wurde, die darin bestand, die für sich schon steifen
und gezierten Gelenke des Cicero, dieses eben nicht sehr
Römischen Römers, in Holz nachzuschnitzeln, und
nun diese spanischen Stiefeln hinzunehmen, für die
Schule jener freien, erhabenen, großartig gegliederten
Weltsprache, in der die verschiedenartigsten Naturen der
Welt, das alte weltliche und das neue geistliche Rom sich
zu unterreden vermochten. Unseliger Irrthum, daß ihr
meint die Schönheit zu verstehn, wenn ihr nach irgend
einem angeeigneten, d. h. nicht ursprünglichen
Princip, schöne Gegenstände zu versammlen oder
auszuwählen wißt! daß ihr meint, die Schönheit
ließe sich lernen, dadurch daß man sich nur
fest, ja hartnäckig hielte an dem, was die Welt in
irgend einem leicht verfliegenden Moment schön nennt?
Lassen
Sie uns rasche die Werkstätten dieser Pedanten verlassen,
und um unsre Sünde gegen die Damen wieder gut zu machen,
einen Augenblick an einem Orte verweilen, wo sie sich besser
gefallen, in der Gesellschaft! Daß ich mit der Beweglichkeit,
welche die Seele aller Wissenschaft ist, in dem jetzt auftretenden
Beispiele wieder Menschen statt Worte setze, darf sie nicht
befremden. Im Leben selbst gleiten im raschen Wechsel Menschen,
Worte, Bilder an uns vorüber, und soll es ein schönes
Leben sein, so müssen alle diese Übergänge
musikalisch sein; wie möchten wir uns der Empfindung
von der ewigen Schönheit der Welt, auf die es vornehmlich
ankommt, nähern, wenn wir noch durch die Contraste
gestört werden möchten. Jenem Verweilen, Haften
und Klebenbleiben an bestimmten schönen Gegenständen
entweicht der Geist der Schönheit. Also geschwind zur
Verwandlung geschritten: dieselbe Schönheit erwartet
uns auch wieder in der neuen Form; derselbe Mißbrauch
der Schönheit findet auch hier wieder statt. Eine gute
Gesellschaft ist ein Gedicht in Menschen, statt in Worten,
so wie ein gutes Gedicht eine Gesellschaft in Worten statt
der Menschen sein muß. Auch unter den Menschen giebt
es anscheinend Treffen und Nieten, Erbsen und Spreu. Derselbe
Mißbrauch, der in dem Dictionnaire de l’Academie mit
den Wörtern getrieben wurde, muß also auch irgendwo,
und wahrscheinlich zuerst in Frankreich mit den Menschen
in Rücksicht auf die Gesellschaft getrieben worden
sein. So ist es! Es wird eine allgemeine Auswahl getroffen:
nach der am Hofe Ludwig des vierzehnten geltenden und übrigens
keineswegs absolut zu verdammenden Ansicht von der gesellschaftlichen
Schönheit, oder dem guten Ton werden die Menschen gesichtet,
die s. g. vornehme Gesellschaft, societé par
excellence herausgeschieden, und die Spreu d. h. alle
besonders kernichte Naturen, die zu- <9:> mal die
Majorität ausmachten, unter der Kategorie von Provinzialleuten,
Kleinstädtern, grenadiers und Dorfteufeln aller Art
ausgeschlossen. Solche steife Absonderungen der Gesellschaft
halten einmal ein Jahrhundert aus, endlich werden die Barrieren
zerbrochen, und die individuelle Schönheit außerhalb
fängt wieder an, sich mit der geselligen Schönheit
innerhalb der Barrieren zu vermischen, nur daß es
etwas unsanfter und barbarischer dabei hergeht, als wenn
die gute Gesellschaft immerfort und allmählig, und
ohne sich eben gemein zu machen, milde eingewirkt hätte
auf die schlechte, den Triumph ihrer Güte gerade darin
gesetzt hätte, die ganze Nation nach und nach zur guten
Gesellschaft zu erheben. Wie es gewöhnlich zu ergehen
pflegt, so gab damals, als die Schranken gebrochen wurden,
die gemeine Gesellschaft vor, sie kämpfe gegen die
Idee der geselligen Schönheit, gegen die erhabene Idee
des Adels, während sie es nur mit der Carricatur,
mit dem Mißbrauch derselbigen, mit der fixirten vornehmen
Gesellschaft zu thun hatte: gleicherweise meinte die vornehme
Gesellschaft, sie habe es mit der Idee der individuellen
Schönheit, nemlich dem Bürgerstand, dem
tiersétat zu thun, während auch sie nur die
Carricatur derselbigen, die fixirte gemeine Gesellschaft,
die dem Bürgerstande unähnlicher sahe als eine
Windmühle einem Riesen, gegenüber hatte, und dergestalt
auf beiden Seiten, wie wir sagen, das Kind mit dem Bade
ausgeschüttet wurde. – Wie würde ich mißverstanden
werden, wenn man meinte, ich, der über die Schönheit
vor Ihnen zu reden wage, sei unempfindlich für den
Reiz der schönen gesellschaftlichen Formen, welche
das alte Frankreich der Welt gelehrt hatte. Gerade weil
ich finde, daß die Wörtergesellschaft im Dictionnaire
de l’Academie wirklich eine gute Gesellschaft war, finde
ich es doppelt tyrannisch und häßlich, sie zu
fixiren, einzusperren und dem erfrischenden Einfluß
der Zeiten, wie der weiterschreitenden Welt zu entziehn.
Auch die schöne Form in der Gesellschaft klebt ja nicht,
wie ein unverwüstliches Kleid an einzelnen Personen
und den ausschließend in ihrer Schule gebildeten:
der gute Ton liegt ja in der Harmonie, mit der sich eine
solche Person in ihrer Sphäre bewegt, und diese Harmonie
zwischen der Person und ihrer Sphäre muß ja allenthalben
möglich sein; wie kann man also glauben, daß
man die Schönheit festhält dadurch, daß
man gewisse Personen, Sphären und Manieren als einzige
Repräsentationen der Schönheit fixirt. Jede schöne
Bewegung stellt sich im Laufe der Zeiten endlich im Raume,
als wirklich ergreifbare, fühlbare Gestalt dar: so
der innre Rhythmus, der in der Ilias und Odyssee vernommen
wird, tritt fortgesungen und fortgelebt endlich als Jupiter
des Phidias, und als Laokoon an den Tag dergestalt, daß
ihn der begehrungsvollste Sinn mit Befriedigung umfassen
kann. So auf einer kleineren Bühne die chevalereske
Galanterie des Mittelalters in den grazieusen Repräsentanten
des guten Tons am Hofe Ludwig XIV. – Aber ehe die herrlichste
Kunstgestalt des Lebens oder der Poesie festgehalten, und
die gute Gesellschaft allmählig, je mehr der Geist
entweicht, zu kalter Manier oder Nachahmung verdammt, ehe
die schlechte Gesellschaft unter dem Drucke der Sittentyrannei
planmäßig barbarisirt werden soll, lieber möge
doch das ganze Kunstzeitalter in unvermeidlichen Revolutionen
zu Grunde gehn. Aber damit hat es keine Noth. Das <10:>
innerlich schöne in den Formen des siècle de
Louis XIV. wird so wenig verlohren werden, als die
Antike, die einst ja auch schon untergegangen, und vom Sturme
der Zeiten gestürzt, ja von der unwilligen Erde geraubt
und verdeckt zu sein schien.
Auch
uns Deutschen, damit ich sanft zu dem besondern Gegenstand
dieser Vorlesungen zurückkehre, ist es einst eingefallen,
nicht in der Gesellschaft, was sich wohl von selbst versteht,
sondern in der Sprache die Vornehmen zu spielen. Über
ein halbes Jahrhundert nach dem ersten Entwurfe des Dictionnaire
de l’Academie theilte sich das Princip derselben auch der
deutschen gelehrten Welt mit. Auch hier sollte im Mittelpuncte
einer tausendstämmigen Nation und einer in unzählige
Dialecte gebrochenen Sprache, ein Bezirk für das wahre,
ächte und schöne Deutsch abgesteckt werden. Auch
hier wähnte man, die gesellige, allgemeingültige
Schönheit gewisser Schriftsteller und Sprecher bestände
hauptsächlich in ihrer Reinheit von Provinzialismen
oder individuellen Sprachschönheiten aller Art. Demnach,
wie in einem Lande, wo bisher ohne allen Plan, blos nach
Maaßgabe des unmittelbaren Bedürfnisses, Courant
und Scheidemünze geprägt worden wäre und
cursirt hätte, und wo nun mit einemmale an gewissen
Orten, z. B. bei den öffentlichen Cassen, die
Scheidemünze wegen des ihr häufiger anklebenden
Schmutzes außer Cours gesetzt würde, eben so
glaubte man auch hier den Cours jener Sprachscheidemünze,
jener deutschen Provinzialismen und Dialecte wenigstens
in den öffentlichen Cassen der Literatur, in den gedruckten
Schriften verbieten zu können. An der Spitze dieser
Scheidemünztilgungscommission stand ein Dresdner Gelehrter
schätzbar, ja verehrungswürdig wegen seltener,
wissenschaftlicher Anstrengungen, aber mit der erhabenen
Station eines Sprachgesetzgebers, eines Königs der
Literatur, die Adelung sich selbst anmaßte,
durch seine engherzige, unbeholfene und linkische Natur
im lächerlichsten Widerspruche. Nebenbei etablirte
sich, noch patriotischer gesinnt, eine andre Commission,
welche die Jagd auf die fremden Münzen, welche sich
auf den vielfachen, literarischen Märkten unsrer Nation
ins Land schleichen mochten, mit unbeschreiblicher Emsigkeit,
und die Umprägung solcher Überläufer, da
ihnen ein gewisser innrer Gehalt einmal nicht abzusprechen
war, mit eben so unbeschreiblicher Eilfertigkeit und Industrie
betrieb: Solches Verfahren haben wir eben nicht zu unserm
Ruhme dem Dictionnaire de l’Academie und seinen Urhebern
entgegen zu setzen. Der Wahn, als läge die Schönheit
der Sprache in dem Einmauern und Ausfegen eines gewissen
Sprachbezirks, konnte bei einer gemüthsfreien Nation
nicht Wurzel fassen: die Autorität des siecle de Louis
XIV., unsers damaligen Vorbildes, ward umgestoßen,
wenigstens in die wahren Schranken zurückgewiesen:
das armselige Verdienst der Correctheit und der mechanischen
Politur, dem Schriftsteller wie Engel alle ihre innere Energie
aufgeopfert und dafür allen ihren kurzen, eben nicht
beneidenswerthen Ruhm erlangt hatten, ward von der Nation
nicht weiter honorirt; die einzelnen Dialecte wurden sogar
für sich in Meisterwerken, welche die Literatur ohne
sich selbst zu ver- <11:> nichten nicht zurückweisen
durfte und von denen ich nur Johannes Müllers Schweizergeschichte,
Vossens niedersächsische Idyllen und Hebels vortreffliche
allemanische Gedichte nennen will, ausgebildet und es dauerte
eine ganz kurze Zeit, so begriff jeder Schulknabe, daß
weder die Schönheit der Rede in der blosen correcten
Wahl der Wörter und Wendungen, noch die Schönheit
der Poesie in der blosen Bilderwahl bestehe.
Worin
besteht sie denn? – Übersehen Sie nicht, daß
ich hier nur gegen die falsche und absolute Beschränkung
der Freiheit der Sprache gesprochen habe. Jeder Mensch fühlt
in der Gesellschaft den Unterschied zwischen einem genirten
und zwischen einem durch Maaß und Tact edel beschränkten
Betragen. Also muß er auch im Leben wie in Literatur
und Kunst und allenthalben den Unterschied
zwischen eleganter, vornehmer und so häufig noch dazu
genirter Nullität und zwischen kraftvoller, geselliger
Schönheit fühlen. Lassen Sie uns also das ganze
Geheimniß der Sprachschönheit nach dem
Schema unsers Gegensatzes von geselliger und individueller
Schönheit mit besondrer Rücksicht auf die deutsche
Sprache zusammenfassen. In einem großen Lande, wie
Deutschland, das noch dazu seine Wurzeln in alle übrige
Ländern Europa’s, ja der Welt ausbreitet, wird sich
nothwendig gegen den Mittelpunct hin eine mittlere, allgemeiner
verständliche Mundart der Sprache bilden; gegen die
Grenzen hin, da wo die Ströme und Gebirge der Nachbarn
einwirken, werden sich besondere und abweichende Formen
der Sprache (Dialecte) bilden; auch der Ton wird sich gegen
die Grenzen hin immer mehr und eigenthümlicher und
abweichender individualisiren, dahingegen derselbe im Mittelpunct
zwischen den Extremen an den Grenzen das Mittel halten wird.
Die Sprache wird gegen die Mitte hin mild, elegant, gesellig-schöner
gegen die Grenzen hin, kräftig, rauh und individuell
schöner erscheinen. Und so giebt es allerdings in der
Richtung von Meißen, Thüringen bis Nürnberg,
im Herzen von Deutschland eine mittlere, geselligschöne
Mundart, das Hochdeutsche, die Sonne gleichsam, von der
die individuellen Schönheiten der Dialecte, die sich
wie Planeten um sie her bewegen, ihr Licht empfangen, die
demnach auch Schriftsprache insonderheit sein mag.
Aber vergessen wir doch nicht, daß die Sonne auch
wieder die Planeten nicht entbehren kann, und daß
der Geist des Lebens nicht allein in der Sonne, sondern
in dem Verhältniß, in dem Bunde, in der gemeinschaftlichen,
rhythmischen Bewegung zwischen Sonne und Planeten, liegt.
In ewiger gegenseitiger Einwirkung möge die Kraft von
den Grenzen her auf den Mittelpunct einströmen, und
die Klarheit und das Licht wieder vom Mittelpunct auf den
Umkreis zurückströmen. Nicht umsonst liegt das
ganze Geheimniß der Schönheit und des Lebens
in sehr vernehmlichen Zügen eingeschrieben in die Sternenwelt:
das Sonnensystem in seiner Bewegung gedacht, ist ewiges
Muster aller irrdischen Geschäfte, der Philosophie,
der Sprachkunst, der Staatskunst und aller Künste:
und hiermit sei die häufige Wiederkehr dieses, nicht
Gleichnisses, sondern bestimmten Vorbildes von Sonne und
Planeten in meinen Darstellungen gerechtfertigt. <12:>
Das
Leben und die Schönheit der Sprache liegt also nicht
in der geselligen Schönheit im Mittelpuncte allein,
nicht allein in der individuellen Schönheit an den
Grenzen, welche die correcten Leute häßlich nennen
und andre jugendlich ausschweifende Schwärmer in der
Sturm-, Drang-, Ritter- und Kraftgenieperiode unsrer Literatur
für die einzig schöne ergriffen, sondern sie liegt
in der unaufhörlichen liebevollen Wechselwirkung zwischen
geselliger und individueller Sprachschönheit, zwischen
dem Hochdeutschen und den Dialecten, zwischen den adlichen
und bürgerlichen Wörtern und Sprachwendungen,
zwischen dem Sprachcourant und der Sprachscheidemünze.
Wollen sie diese harmonische, vermittelnde Bewegung in einer
ergreifbaren körperlichen Gestalt auf einen Augenblick
fixirt haben, wie ich sagte, daß der Homerische Rhythmus
später in dem Jupiter des Phidias und in dem Laokoon
festgestellt worden sei, so bilden Sie sich das Ideal eines
deutschen Redners in Wort und Klang, der allen Stämmen
der Deutschen bis an den Umkreis verständlich wäre
und zugleich ihrem Ohre und Gemüth vaterländisch,
heimlich, kraftvoll, treuherzig und doch anmuthig zusagte,
von welchem aber niemand nach Klang und Wort urtheilen könnte,
daß er in dem und dem bestimmten Winkel von Deutschland
geboren, sondern überhaupt nur gesagt werden könnte,
daß er ein Deutscher sei. So etwas kann es dereinst
geben in einem geistesfreien Lande, dem der Himmel ein sichtbares
Centrum der geselligen Schönheit, eine Hauptstadt,
d. h. eine wirkliche vollständige Nationalexistenz
nicht eher geben will, als bis es sie durch ungeheure Leiden,
und durch Erfahrungen von allen Extremen des Lebens und
des Schicksals, vor allem aber durch tiefen Gemeingeist,
der weder Sprache, noch Poesie, noch Sitten, noch Individualitäten,
noch Wissenschaften durch Academie, vornehmen Ton oder tyrannische
Gesetzgebung irgend einer Art unterjochen will, vollständig
verdient hat. – Wer sagt mir nun, ob der in’s Ideal
gezeichnete Redner gesellig schön, oder individuell
schön sei? Er ist beides allen verständlich, weil
er alle versteht; von allen geliebt, weil er alle, jede
vaterländische Eigenthümlichkeit zu lieben versteht.
Und hier ist nur von denen gesprochen, die in Holstein oder
den demokratischen Cantonen der Schweiz seine Zeitgenossen
sind: was hindert uns, ihn zu denken, daß er eben
so verständlich inmitten der vergangenen und der nachfolgenden
Generationen stände, daß die individuelle Redeschönheit
des großen vorangegangenen Luther, und die andre individuelle
eines ihm in künftigen Zeiten nachfolgenden Autors,
durch seine gesellige Schönheit vermittelt würde.
Ist dies Ideal für den Redner zu hochgestellt, so gilt
es wenigstens für die Sprache und den Sprachgeist;
so muß sie werden, so muß sie wenigstens immer
mehr werden.
Es
ist falsch und abermals falsch, daß wir um so viel
an unsrer Eigenthümlichkeit verlöhren, als wir
an Geselligkeit, Allgemeingültigkeit und Universalität
gewönnen, im deutschen Sinne der Worte: es ist wahr
und abermals wahr, daß wir eben so viel an unsrer
kräftigen Eigenthümlichkeit verlieren, als wir
an geselliger Nullität, Eleganz und Correctheit im
altfranzösischen und Adelung-Engelschen Sinne der <13:>
Worte, gewinnen. Hemmt das Fortleben der Schönheit
nicht, und wenn ihr auch das bestimmteste, herrlichste,
göttlichste Schöne gefunden habt, so werdet ihr
ohne Ende eure Herrschaft im Reiche der Schönheit erweitern,
ohne doch von eurem alten Eigenthum, oder eurer alten Eigenthümlichkeit
zu verlieren. Und somit wäre auch der pädagogische
Sprachmünzmeister abgefertigt! Laßt doch die
fremden Worte herein, wenn sie das lebendige Schönheitsgesetz
der deutschen Sprache annehmen. Alle Europäischen Sprachen,
ja alle Sprachen der Welt sind ja nur Dialecte einer Grundsprache
der Menschheit; die wirthbarste, zugänglichste, gastfreiste
(unter diesen Sprachen und in ihrer Mitte) wird dereinst
die wahre Mittelmundart werden für alle: das Land,
welches diese Sprache reden, welches den Redner, und mehr
als Redner, aufstellen wird, den wir uns oben einbildeten –,
dieses Land wird auch Hauptstadt der Welt werden dereinst,
in meinem milden und aller Freiheit günstigen Sinne
des Worts! –
Emendation:
Unterschied]
Unterchied D
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