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[ DOKUMENTE UND ZEUGNISSE ]

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Friedrich v. Raumer, Lebenserinnerungen und Briefwechsel. 2 Bde. (Leipzig: Brockhaus 1861), Bd. 1, 240f.

v. Berenhorst an Friedrich v. Raumer, 11. 9. 1811

Den 11. September 1811.
Mir ist jederzeit wohl, wenn ich eine Schrift gelesen habe, wie die Ihrige über Lombard. Freilich ist es nur wenig zu deren Lobe gesagt, indem ich meine daß sie gerade meine Ansichten des Gegenstandes und meine <241:> Gedanken bei den berührten Vorfällen enthält. Man kann indeß doch nicht anders als mit seinen eigenen Augen sehen und mit seinem eigenen Gaumen schmecken. – Über das heillose Neutralitätssystem bin ich zu seiner Zeit vor Ungeduld bald aus der Haut gefahren, wenn erbärmliche Politikaster, gedruckt und geschrieben, in demselben platonische Weisheit zu sehen vermeinten. Und daß man vollends im Jahre 1805 Österreich hülflos ließ, war wahrer Verrath an dem Gemeinwohl des deutschen Vaterlandes (Seite 204: „aus bloßer Trägheit die andern Hellenen der Knechtschaft preiszugeben“), ja an dem Gemeinwohl von ganz Europa. – Was Seite 197 ganz unten gesagt wird: „wenn Tapferkeit und Heldenmuth selbst bei verletztem u. s. w.“, scheint mir, meinen Wünschen gemäß, nur halb wahr.
Hiemit stattet seinen Dank ab und empfiehlt sich zu fernerem Wohlwollen dem jungen aufstrebenden Manne dessen ausgezeichnet ergebener Diener.

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Letzte Aktualisierung 22-Jan-2003
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