Arno Barnert
in Zusammenarbeit mit Roland Reuß und Peter Staengle, Polizei
Theater Zensur. Quellen zu Heinrich
von Kleists Berliner Abendblättern, in: BKB
11 (1997), 29-353; darin: 327
Johann Emanuel Küster an Johann August Sack, Berlin,
5. 1. 1811
<8r>
Der Censor der politischen Schriften, Geheime Krieges-Rath
Himly hat unter dem 30: Decbr: v.
J. wegen der verschiedener näheren Bestimmungen vielleicht
noch bedürffenden Vertheilung der zu censirenden Schriften
unter den hier bestehenden dreÿ Behörden das Gutachten
abgegeben, welches ich Eurer Hochwohlgebohrn, auch
nach der Absicht Seiner Excellenz des Herrn Staats-Canzlers,
hiemit vorzulegen die Ehre habe. Allerdings ist es
auch um deswillen, daß der politische Zweck der Censur-Einrichtungen
erreicht werde, nicht gleichgültig, daß die deshalb
gemachten Bestimmungen ihre allgemeine Zweckmäßigkeit,
Klarheit und Zuverläßigkeit haben.
Eure Hochwohlgebohren ersuche ich daher ganz ergebenst,
den Gegenstand in den erwähnten Beziehungen, insofern
darunter nicht vielleicht schon, nur diesseits unbekannte,
Beschlüße gefaßt worden, in gefällige Erwägung nehmen,
und mir dasjenige, was darunter entweder schon angeordnet
worden, oder noch bestimmt werden dürfte, geneigtest
mittheilen zu wollen.
Berlin
den 5tn Januar 1811.
Küster
An des Königlichen Geheimen Staats-Raths und Chefs
des Departements der allgemeinen Polizeÿ im Ministerio
des Innern Herrn Sack Hochwohlgebohren.
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pd 9 Jan.11
Cfr Köhler
41./pC.
1 Beyl
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H: GStA-PK,
Sign.: HA I, Rep. 77, Tit. 1, Nr. 7, Bl. 8
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