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Arno Barnert in Zusammenarbeit mit Roland Reuß und Peter Staengle, Polizei – Theater – Zensur. Quellen zu Heinrich von Kleists „Berliner Abendblättern“, in: BKB 11 (1997), 29-353; darin: 317f.

Karl Justus Gruner an Johann August Sack, Berlin, 27. 12. 1810 

<107r>
Dem ehemaligen Lieutenant Grafen von Herzberg, dem jungen Grafen von Blankensee und dem Kalkulator Reissert habe ich gestern Abend die in dem von Euer Hochwohlgeboren geneigtest mitgetheilten und hierbei gehorsamst zurükerfolgenden Schreiben des Herrn StaatsKanzlers Freiherrn von Hardenberg Exzellenz verfügten Bedeutungen gemacht und ermangele nicht, das darüber abgehaltene Protokoll befohlenermaßen in der Anlage ehrerbietigst einzureichen.
Der Graf von Herzberg hat bei dieser Gelegenheit, weil es ihm an baarem Gelde fehlt, um eine zweitägige, der Graf von Blankensee aber, Behufs der Regulirung seiner Angelegenheiten, um eine viertägige Frist gebeten. Ich glaubte ihre desfalsigen Anträge theils weil beide noch minderjährig sind, theils weil es wirklich schwierig ist, in den Feiertagen Geldgeschäfte zu machen, nicht ganz abweisen zu dürfen, habe ihnen indeß
nur <318:>

<107v>
nur unter Vorbehalt der von Euer Hochwohlgeboren zu erwartenden höhern Genehmigung und unter der ausdrücklichen Bedingung, daß beide sich in der Zwischenzeit ruhig und anständig betragen, auch das Schauspielhaus gänzlich meiden, Gehör gegeben.
Der Entwurf zu dem zu erneuernden Publikandum lege ich zugleich ganz gehorsamst bei.
Berlin den 27ten Dezember 1810.
Gruner

An
des Königlichen Geheimen Staats-Rathes
und Departements-Chefs pp
Herrn Sack Hochwohlgeboren









pd 27 Dec. 10 S Exc Köhler cito 976./pCO 4 Beyl.

H: GStA-PK, Sign.: HA I, Rep. 74, J, XI, Nr. 1, Bl. 107

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Letzte Aktualisierung 28-Jan-2003
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